STOFFSTREIFEN VORBEREITEN IN APAM
Im Vorfeld des Ghana Besuches erarbeiteten Frida Robles und ich einen Reader mit Ansätzen postkolonialer Theorien und stellten diesen der gesamten Gruppe zur Verfügung. Wir erstellten ein Konzept und Fragenkataloge für Interviews. Weiters fand ein Arbeitsgespräch mit der Künstlerin Lisl Ponger zu Fragen von Bildpolitik und Dokumentation statt.
Vor Ort koordinierte ich die Interviewtätigkeit Frida Robles, die sich, unterstützt durch Studenten der Kunstuniversität Accra (als Übersetzer) in der Folge auf die Erforschung der immateriellen Räume anhand der Sammlung von Oral History Dokumenten konzentrierte. Diese Arbeiten zeigten relativ genau Konfliktlinien zwischen lokalen Communities in Apam selbst als auch zwischen Apam und dem benachbarten Abrekum auf, eröffneten aber auch spannende Blickwinkel auf gegenwärtige und historische Ereignisse. So kamen ganz deutlich Elemente struktureller Gewalt insbesonders gegen junge Frauen zum Ausdruck, die auch aufgrund mangelnder Arbeitsmöglichkeiten in Formen der Prostitution gedrängt werden. Besonders zynisch dabei, dass das alte Sklavenfort in Apam, eigentlich ein Denkmal mahnender Erinnerung mittlerweile als Stundenhotel genutzt wird.
In einer zweiten Arbeitsphase entwickelten wir die Idee, ausgewählte, ortbezogene Ausschnitte aus den Interviewtexten auf lange, schmale Stoffbänder zu transkribieren und diese vor Ort installativ einzusetzen. Die Stoffbänder wurden von lokalen Näherinnen angefertigt.