SEIFENSPENDER bei salon publik#3
Die erste Edition des „Seifenspenders“ wurde im Juni 2013 am Schwendermarkt, einem verschlafenen, ehemaligen Marktgelände in Wiens 15. Bezirk realisiert.
Die konzeptuelle Auslegung des Formates ist, jeweils ortspezifisch zum Einsatz zu kommen und auch Aspekte der jeweiligen Örtlichkeit aufzugreifen. „<>Seifenspender“ als ein Selbsermächtigungs-TV – Instrument, als „bottom up“ Fernsehen, das im Sinne eines Détournements, das Medium Fernsehen benutzt um künstlerische Inhalte neu und öffentlich zu positionieren.
Im Rahmen der Show werden gezielt ExponentInnen aus unterschiedlichen Feldern zeitgenössischer Kunst eingeladen und die entsprechenden Kunstpraktiken vorgestellt.
Diese Vermittlungsarbeit hilft, Arbeiten und Diskurse aufzugreifen und zu verbreiten, nachdem Kunst ansonsten nur eine marginale Rolle in gängigen Fernsehformaten spielt und oftmals auch nur wenige, KünstlerInnen repräsentativer Kunstdisziplinen Auftritte mit entsprechender Öffentlichkeitswirkung zugestanden bekommen. Gleichzeitig beabsichtigt „Seifenspender“ aber auch, eine Vielzahl von Gästen, Experten des Alltages einzuladen und so einen Mix unterschiedlichster urbaner Sprechweisen zu versammeln: dh. unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Position kommen Hausmeister, Intellektuelle oder etwa Aktivisten zu Besuch, sprechen in ihren jeweiligen Sprachcodes und referieren ihre Ansätze. Obgleich es sich um ein Talkshowformat handelt, lehnt sich „Seifenspender“ an Konstruktionsformen gängiger Soap Operas an.
mit der Folge: pop-up Stadt
Der Seifenspender packt die Koffer und findet sich mit seinem Wohnzimmer ausser Atem im AzW wieder, im leichten Gepäck die Pop Up Stadt, eine aufblasbare Musterstadt auf einem überdimensionalen Spielbrett.
Anleitungen zum Stadtspielen untersuchen und produzieren, das tun die beiden Moderatoren Daniel Aschwanden und Lars Schmid auf gewohnt unkonventionelle Art mit einer illustren Schar von Gästen, unter anderen etwa Spieledesignerin Daniela Kuka aus Berlin und Jaime Idea aus New York. Natürlich kommen ebenso lokale ExpertInnen ins Spiel und agieren mit ihren Positionen etwa zur Frage, wie öffentlich denn öffentlicher Raum heutzutage noch ist.
Sie werden tatkräftig unterstützt vom Schnarchen des mitgereisten Faultieres, welches abwechselnd von den Zuschauern verkörpert werden kann und sich der schwierigen Aufgabe des Müssigganges widmet. Weitere geplante und ungeplante Überraschungen runden das umfangreiche Programm ab.