SUPERSUIT: 1:1 AUSSCHNITT
Die Umsetzung beginnt mit der Herstellung eines 1:1 Modells von 3 Segmenten, sowie der „Trägerschnittstelle“. Die Stahlfedern verleihen dem Stoff zwar eine gewisse Struktur, könnten aber dicker sein um mehr Halt zu geben. Allerdings funktioniert die Bündelung hinter dem Rücken bestens. Ein Schnitt im Stoff mit Sakkokragen erweist sich nicht als Zielführend, Manora erkennt sofort, dass der Schnitt zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Es wird auch klar, dass es zielführend ist, mit einem Readymade-Anzug zu arbeiten.
Einen Tag später treffen die Teststangen ein. Die Stahlstangen sind etwas dünner als angedacht, was das Gewicht reduziert – Zusammengeschraubt ergeben sie die notwendige Stützwirkung. Die von Rosa bereits genähten Eck-Rosetten funktionieren bestens. Ich entscheide mich für Michaels Vorschlag, einen Raster über die ganze Struktur zu legen und nehme auch Klaus Anregung auf , die Schlaufen ebenso multipel anzubringen, ebenso die Anregung, in der Mitte der Rosetten einen Durchstich zu ermöglichen. Die Fläche des Suepersuits wird so eine Matrix, welche eine maximale Anzahl von Nutzungs- und Variationsmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Die Rosetten werden ornamental wirken, gleichzeitig wird jede eine potentielle Stützfunktion anbieten.
Ich mache mir Gedanken über die Dauer der jeweiligen Einsätze, stelle mir vor, an einigen Stellen stundenlang zu stehen. Es wird vermutlich sehr vom jeweiligen Ort abhängig sein, wie so ein Einsatz verläuft. Inwieweit werden sich die Leute den Raum aneignen? Wie wird die spontane Kommunikation verlaufen? Würde gerne bei meinem Lieblingsteppichgeschäft, das leider nun bald aufgelöst wird anfragen, ob sie einen Teppich auf den Gehsteig legen könnten, um so ein temporäres Wohnzimmer im öffentlichen Raum zu kreieren. Öffentlicher Raum der sich über die Intervention selbst performt?