Brut Theater Wien inheritence project: SPLITTERTÄNZE
The Inheritance
Reenactment von Arbeiten aus dem imagetanz-Archiv von 1989 bis 2017
März 2017
Kunsthalle Wien Karlsplatz
Über 25 Jahre besteht das imagetanz Festival nun in Wien. Für zahlreiche KünstlerInnen, die heute die österreichische Tanzszene prägen, war es eine wichtige erste Station – viele PerformerInnen präsentierten hier ihr allererstes Stück der Öffentlichkeit. Das diesjährige imagetanz Festival wirft nach über 25 Jahren Bestehen mit The Inheritance einen Blick auf die Tanzgeschichte des Festivals und initiiert eine Serie von Reenactments und Auszügen aus vergangenen imagetanz Produktionen. Die gezeigten Performances sind dabei nicht simple Reproduktionen früherer „Originale“, sondern markieren eine starke Differenz, etwas Neues, eine lebendige Weitergabe eines Kunstwerks in einer sich entwickelnden Beziehung zwischen dem Originalmaterial und dem/r neuen KünstlerIn.
Mit Daniel Aschwanden, Alix Eynaudi, Malika Fankha, Matteo Haitzmann, Krõõt Juurak, Christine Gaigg, Philipp Gehmacher, Andrea Gunnlaugsdóttir, Superamas, Anne Juren, Sara Lanner, Simon Mayer, Gerald Straub, Doris Uhlich, Dorothea Zeyringer
Daniel Aschwanden + Gerald Straub
Splittertänze
Tanz/Performance
In deutscher und englischer Sprache
Wie wird Erinnerung konstruiert? Wie verändert der Blick der Gegenwart das Vergangene?
Performer und Choreograf Daniel Aschwanden und Gerald Straub, der einen Nachwuchschoreografen darstellt, entwickeln dialogisch ein assoziatives Reenactment der Splittertänze, einer frühen Solo-Performance Aschwandens aus dem Jahr 1992. Der Ansatz nimmt den Begriff der „Splitter“ aus dem Titel der Performance auf und setzt verschiedene Interpretationen dessen
in einen künstlerischen Tanzkontext. Dabei handelt es sich um jegliche Form von Splittern: Gedankensplitter, dokumentarische Splitter und Erinnerungssplitter von ZuseherInnen und Mitwirkenden werden um gegenwärtige Interpretationen und Sichtweisen des Begriffs ergänzt.
Auf einer durch das Inheritance Project neu hinzugefügten Ebene, dienen die ursprüngliche Performance – und die damit zusammenhängenden Erinnerungen, Anekdoten und Ereignisse – als Fundus, um aus der „erzählten Geschiche“ eine neue Geschichte (weiter) zu erzählen.
Der Schweizer Performer und Choreograf Daniel Aschwanden lebt und arbeitet in Wien. Seine Arbeit findet immer dort statt, wo Kunst auf Soziales trifft, bei performativen Interventionen im urbanen Kontext und hybriden Formaten im öffentlichen Raum in Europa, Asien und Afrika.
Gerald Straub ist Künstler, Kurator und angewandter Kulturtheoretiker mit dem Fokus auf performativer Raumproduktion und lebt und arbeitet in Wien. Seine Arbeiten verbinden unterschiedliche Geografien mit (denk)raumspezifischem Verhalten. Dabei dienen vor allem performative Interventionen als Arbeitsmethode für die Erforschung von in/formeller Wissensproduktion.